In meinen vorherigen Blogs konntest du schon von Kostenschätzungen und Kostenberechnungen lesen. Diese Aufstellungen der Kosten orientieren sich in aller Regel an die DIN 276. In der DIN 276 wird zwischen sieben Kostengruppen unterschieden und sind fortlaufend von KG 100 bis KG 700 nummeriert.
KG 100 Grundstück
KG 200 Vorbereitende Maßnahmen
KG 300 Bauwerk – Baukronstruktion
KG 400 Bauwerk – Technische Anlagen
KG 500 Außenanlagen
KG 600 Ausstattung und Kunstwerke
KG 700 Baunebenkosten
1 Das Grundstück
In der KG 100 sind die Kosten für das Grundstück und die Nebenkosten enthalten. Zu diesen sehr wichtigen Kosten gehören die Grunderwerbssteuer, die Notarkosten für den Grundstückskauf oder die Kosten für den Grundbucheintrag.
- Grunderwerbssteuer 3,5 % bis 6,5 % je nach Bundesland des Grundstückspreises
- Notarkosten für den Grundstückskauf liegen bei 1 %
- Für den Grundbucheintrag mit Notarkosten 2% des Grundstückspreises
- Kosten für den Immobilienmakler je nach Bundesland zwischen 3 % und 8 % plus Mehrwertsteuer
Zur KG 100 gehört ebenso auch das sogenannte „Freimachen“. Auf machten Grundstücken sind noch Rechte abzulösen oder müssen übernommen werden.
TIPP
Ich möchte dir empfehlen eine Gutachterin vor dem Kauf hinzuzuziehen. Es ist nicht verpflichtend, aber es gibt dir mehr Sicherheit bei den Kosten. Wenn du ein unbebautes Grundstück kaufst, sollte ein Bodengutachter den Boden auf Qualität, Beschaffenheit und Standfestigkeit prüfen. Evtl. muss ein Bodenaustausch vorgenommen werden, bevor du gründest oder du brauchst eine spezielle Gründung. Bei dem Erwerb einer älteren Immobile kann dir die Gutachterin die Bausubstanz begutachten und die notwendigen Kosten schätzen für die Sanierung. Aber auch bei meinem Neubau kann eine Gutachterin den Bauprozess begleiten und so vor viel Schaden und Ärger bewahren. Vereinbare mit dem Verkäufer oder Makler, dass die Gutachterin jederzeit Zugang zur Baustelle hat und sich ein realistisches Bild machen kann.
Ich unterstütze dich gerne dabei, nimm einfach Kontakt mit mir auf!
2 Die Erschließung
Die Kosten für Herrichten und Erschließung sind in der KG 200 enthalten. Die öffentliche Erschließung wird von der Gemeinde, Stadt oder Versorgungsunternehmen hergestellt. Diese legen dir Strom, Gas, Wasser, Abwasser, Telekom, etc. oder auch die Straße bis zu deiner Grundstücksgrenze. Die Kosten hierfür sind üblicherweise Abhängig von der Grundstücksgrenze und werden über Pauschalen abgerechnet.
ACHTUNG
Diese Leitungen werden nur bis zur Grundstücksgrenze gelegt, nicht bis zu deinem Haus. Die Kosten für die Leitungsverlegung von der Grundstücksgrenze bis in dein Haus gehören zu den nichtöffentlichen Erschließungskosten.
Vor Kaufabschluss kannst du bei deiner Gemeinde oder Stadt diese Kosten anfragen.
Wenn auf deinem Grundstück Gebäude stehen, die abgerissen werden soll oder Pflanzen und Bäume gerodet werden müssen, gehört dies zum Herrichten. Diese Kosten sind sehr variabel und sollten mit bedacht werden.
3 Ein Fertighaus
Bei vielen Fertighaus – Herstellern bekommst du ein Angebot mit „ab OK Bodenplatte“. Dies bedeutet, dass du die ganzen Vorbereitungen wie Aushub, nichtöffentliche Erschließung und Bodenplatte selber herstellen musst. Wenn die einen Keller möchtest, musst du dich auch darum selber kümmern. Diese Kosten gehören in die KG 300.
4 Der Garten
Die gesamten Außenanlagen gehören in die KG 500, dies sind Garten, Pflanzen, die Zuwege wie die Hofzufahrt oder gepflasterte Gehwege und Stellplätze und der Zaun. Die Kosten für die Garten- und Hofgestaltung sind sehr abhängig von deinen Wünschen. Du kannst die Fertigstellung auch erst einmal zurück stellen und dich in ein paar Jahren darum kümmern.
5 Die Nebenkosten
In der KG 700 sind die Honorare für die Architektin, den Statiker, HLS und Elektro Planung, Entwässerungsgesuch und Gutachter enthalten. Je nachdem wie umfangreich du planst sind hier mit Kosten zwischen 15 % und 20 % der Bausumme zu rechnen.
Natürlich denkst du jetzt, dass diese Kosten ziemlich hoch sind. Aber das Gegenteil ist der Fall. Es ist viel günstiger Fehler zu vermeiden. Wie du bereits in meinen anderen Blogs lesen konntest, bringen diese Fachplaner sehr viel Wissen und Erfahrung mit, da dies ihr tägliches Brot ist. Du baust nur einmal im Leben. Dann kann es vorkommen, dass gewisse Details nicht durchdacht sind, wie die Leitungsführung oder Anschlüsse, die Abdichtung am Haus außen oder in den Naßräumen. Auch können dir die Fachplaner Tipps für Förderungen vom Staat geben. Natürlich sind die Fachplaner nicht unfehlbar. Aber das Risiko ist deutlich reduziert.
Wenn du aber selber planst und aufgrund dessen viele Änderungen notwendig sind, da du natürlich nicht alles bedenken kannst, kommen zusätzliche Kosten auf dich zu. Der Handwerker schuldet nur die Leistung, die ihr zu Beginn vereinbart habt. Jeden zusätzlichen Handgriff lässt er sich über die Stundenabrechnung teuer bezahlen. Hinzu kommt noch der zeitlich Verzug da die Handwerker nicht just in time auf der Baustelle sind und die Verzögerungen die Bauzeit immer weiter verlängern.
Du siehst also, dass eine genaue Planung und Koordinierung durch die Fachplaner durchaus Sinn machen und schlussendlich sogar Geld und viel Ärger spart.